Letzte Woche sah es beim SV Neufraunhofen noch richtig gut aus. Mit drei Punkten Vorsprung gingen die Grafen ins direkte Duell mit dem TuS Holzkirchen und schienen voll Kurs auf Relegation. Nachdem es in Holzkirchen jedoch eine späte Niederlage setzte und der TuS unter der Woche gegen Hallbergmoos einen Punkt erkämpfte, liegt das Team von Alexander Auhagen nun mit einem Zähler Rückstand auf einem direkten Abstiegsplatz. Am Sonntagnachmittag um 16 Uhrkommt nun der TSV 1860 Rosenheim ins Waldstadion. Gegen den ehemaligen Regionalligisten braucht der SVN nun dringend Punkte.
Drei Spieltage vor Schluss sind die ersten Entscheidungen in der Landesliga Südost bereits gefallen bzw. können am Wochenende fallen. Der TSV Grünwald steht bereits als Meister fest, die SpVgg Feldmoching könnte dagegen am Wochenende absteigen. Im Kampf um den letzten Relegationsplatz liefern sich der TuS Holzkirchen und der SV Neufraunhofen aber jetzt ein Fernduell, bei dem der TuS aktuell die besseren Karten hält.
Beim SV Neufraunhofen bleibt man jedoch weiter fokussiert und gerät nicht in Panik. Vor der Saison wollte man zwei Mannschaften hinter sich lassen und mindestens die Relegation ergattern. Von diesem Ziel lässt man sich auch durch den schwachen Auftritt in Holzkirchen nicht abbringen. „Es sind noch neun Punkte zu vergeben und um jeden einzelnen werden wir kämpfen“, sagt Trainer Alexander Auhagen. Sein spielender Co Daniel Treimer pflichte ihm bei. “Gegen Holzkirchen in der 90. Minute zu verlieren war natürlich mehr als bitter.
Wir wären aber nicht Neufraunhofen wenn wir nicht positiv nach vorne blicken würden.”
Der Optimismus ist begründet: Die Grafen spielen eine mehr als passable Rückrunde, leiden aber nach wie vor unter der miserablen Anfangsbilanz, bei der man neun Spiele am Stück verlor. Mittlerweile haben sich die Vilstaler aber stabilisiert und konnten mit einem Sieg über Wasserburg oder einem Unentschieden gegen Schwaig auch Topteams aus der Tabelle Paroli bieten. “Klar ist: Wir sind zum Punkten verdammt – ganz einfach. Es helfen nur noch Punkte, Punkte, Punkte um unser Ziel zu erreichen”, weiß Treimer. “Egal wer jetzt kommt es sind nur noch drei Spiele und du brauchst Erfolge.”
Mit dem TSV 1860 Rosenheim kommt nun eine Mannschaft aus dem gesicherten Mittelfeld ins Waldstadion, die nach dem Doppelabstieg 2022 und 2023 vor kurzem den Klassenerhalt eintüten konnte. Das Team vom bekannten Trainer Wolfgang Schellenberg ist eines der jüngsten der Liga und bezahlte am Anfang etwas Lehrgeld. Nach den unruhigen letzten Jahren schaffte Schellenberg es nun das Fahrwasser im Verein etwas zu beruhigen.
Beim SVN hat man keine guten Erinnerungen an das Hinspiel. Mit 0:5 ging man in Rosenheim baden und verlor durch Verletzungen drei Spieler inklusive Torhüter. Der Stachel dieses Spiels sitzt bei den Grafen nach wie vor tief. Am Sonntag soll im eigenen Stadion die Wiedergutmachung gelingen. Dabei kehrt Abwehrroutinier Tobias Schediwy in den Kader zurück. Ob Michael Koller und Nico Eglhuber auflaufen können, entscheidet sich kurzfristig.