Es war ein absolut wichtiger Sieg für den SV Neufraunhofen am Tag der deutschen Einheit. Im Landesliga-Kellerduell mit dem TuS Holzkirchen gewann der SVN durch einen Treffer aus der ersten Minute der Nachspielzeit und stellte damit den Anschluss wieder her. Am Freitagabend geht es nun zum Abschluss der englischen Woche um 19 Uhr beim TSV 1860 Rosenheim weiter.
Dabei war vor allem die erste Halbzeit schwere Kost für die rund 400 Zuschauer im Waldstadion. „Im ersten Durchgang hat bei uns wieder der Kopf mitgespielt und wir haben gehadert“, analysierte Neufraunhofens Co-Spielertrainer Daniel Treimer nach der Partie. Holzkirchen erwischte dagegen einen Traumstart. Nach einem Freistoß drückte TuS-Kapitän Christopher Korkor eine Kopfballverlängerung über die Linie (8.).
Der SVN mühte sich zwar in der Folge und gestaltete die Partie ausgeglichen, brachte aber nicht mehr als ein paar Halbchancen aufs Parkett. Nach dem Seitenwechsel agierten die Grafen aber viel engagierter und kamen ihrerseits früh zum Ausgleich. Einen Daumoser-Lupfer parierte der Keeper noch per Kopf vor dem Sechzehner, den anschließenden hohen Ball köpfte Michael Gerauer aber zum 1:1 ins verwaiste Tor.
„Wir sind mit einer komplett anderen Körpersprache aus der Kabine gekommen und haben das Spiel – über 90 Minuten gesehen – total verdient gewonnen. Holzkirchen hat zum Spiel wenig beigetragen“, so Treimer, dessen Team zwar wollte, aber erst in der Nachspielzeit erlöst wurde. Der 18-jährige Tobias Bitzer grätschte ein Gerauer-Zuspiel in der Nachspielzeit am Torhüter vorbei und sorgte für ausgelassenen Jubel (90.+1).
Viel Zeit zum regenerieren bleibt der Mannschaft von Trainer Alexander Auhagen jedoch nicht. Bereits am Freitagabend geht es in Rosenheim beim Ex-Regionalligisten TSV 1860 weiter. Der Bayernliga-Absteiger, der letzte Saison den umgekehrten Weg wie Neufraunhofen nahm und von der Regionalliga in die Landesliga „durchstieg“, ist auch in diesem Jahr noch nicht auf Betriebstemperatur.
Nach einem Fehlstart mit nur einem Punkt aus vier Spielen stabilisierte sich das Team von Ex-Profi-Trainer Wolfgang Schellenberg und trotzte beispielsweise Pullach und Hallbergmoos Punkte ab. Trotzdem ist der Tabellenzehnte, der seine Mannschaft vor der Saison nahezu komplett austauschte, noch nicht in den erwarteten Gefilden.
Auch deshalb rechnen sich Gerauer, Huber & Co. schon etwas Zählbares im Alpenvorland aus. Gespielt wird auf der Anlage des Sportbund Rosenheim (Josef-März-Stadion), da im Jahnstadion von 1860 aktuell Umbauarbeiten stattfinden.