“Niemand für möglich gehalten” – SVN-Damen punkten gegen Alburg

Christina Brandhuber war der Fels in der Brandung und vereitelte zahlreiche Alburger Chancen. – Foto: Tobias Schwarz

Ein kurioses aber spannendes Spitzenspiel in der Bezirksoberliga Niederbayern der Damen bekamen die Zuschauer am vergangenen Wochenende in Neufraunhofen zu sehen. Das Team um die Trainer Michael Schramm und Co Christian Heilmeier erkämpfte sich gegen den bisher unangefochtenen Spitzenreiter FC Alburg mit stark dezimiertem Kader ein 1:1 (0:0) Unentschieden. „Uns standen elf Spielerinnen zur Verfügung, darunter keine Torhüterin. Zwei Spielerinnen haben in der Rückrunde bisher gar nicht oder kaum trainieren können. Wir haben wirklich alle mobilisiert, die irgendwie zur Verfügung standen, damit wir überhaupt antreten konnten,“ erklärt Heilmeier die Personalsorgen des SVN. „Das wir dann am Ende mit drei verschiedenen Keepern und einem verletzungsbedingten Ausfall gegen diese Mannschaft noch einen Punkt holen, hätte wohl niemand für möglich gehalten.“

In der ersten Hälfte der Partie hatten beiden Mannschaften gute Chancen in Führung zu gehen. Elli Heilmeier wurde im letzten Moment von einer Alburgerin geblockt (6. Spielminute), Alisa Bäumler bekam aus aussichtsreicher Position nicht genug Druck hinter den Ball (15. Spielminute) und Leni Schediwy spielte zwar die gegnerische Torhüterin aus, legte sich dabei den Ball aber zu weit nach außen und traf am Ende nur das Außennetz (20. Spielminute). Alburg erspielte sich einige Torraumszenen, die Neufraunhofener Abwehr stand aber sicher. In der 38. Spielminute wurde eine Gäste-Stürmerin im Strafraumgetümmel zu Fall gebracht, Schiedsrichter Manfred Hirth entschied aber auf weiterspielen.

Nach der Halbzeitpause gab es für den Unparteiischen aber keinen Zweifel, als Schediwy im Sechzehner von der heraus eilenden Torhüterin von den Beinen geholt wurde. Nici Neudecker trat an, scheiterte aber an der Verursacherin (59. Spielminute). Kurz darauf musste Schediwy mit einer voraussichtlich schweren Knieverletzung das Spielfeld verlassen. Der SVN wirkte geschockt, und Alburg kam jetzt besser ins Spiel. Mehr als einmal hatten die Gäste die Führung auf dem Fuß, brachten den Ball aber nicht im Kasten unter. Besser machte es Heilmeier für die Heimelf, als sie nach einem tollen Gassenpass von Sophi Barnerßoi der Hintermannschaft entwischte und den Ball an der Keeperin vorbei zum 1:0 Führungstreffer einschob (85. Spielminute). Alburg drückte in der Folge auf den Ausgleich. Es dauerte aber bis zur neunten Minute der Nachspielzeit, ehe Hirth noch einmal auf den Elfmeterpunkt zeigen musste. Die ansonsten bärenstarke Chrissi Brandhuber, die zuvor mehrere Großchancen vereiteln konnte, foulte eine Gegnerin unglücklich. Emelie Lenski traf zum 1:1 Ausgleichstreffer für Alburg. Der Unparteiische pfiff direkt im Anschluss das Spiel ab.

Schramm war dennoch mehr als zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Heute war ein Tag, an dem jede Einzelne über sich hinausgewachsen ist. Glaube, Teamgeist und Wille haben uns zu diesem Punktgewinn geführt. Die Umstellung unseres Spielsystems hat gegriffen, weile jede ihre Aufgaben angenommen und umgesetzt hat. Bitter ist natürlich die Verletzung von Stammspielerin Leni Schediwy, weil wir personell sowieso schon auf dem Zahnfleisch daher kommen.“ Bereits am kommenden Mittwoch bestreitet Neufraunhofen das Nachholspiel gegen den FC Ruderting 2. Anstoß ist um 19.30 Uhr im Waldstadion.

Autorin: Elisabeth Heilmeier

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