Das hatte sich der Tabellenführer der Bezirksliga West eindeutig anders vorgestellt. Am Dienstagabend kam der SV Neufraunhofen gegen den abstiegsbedrohten TSV Ergoldsbach nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus und musste sich am Ende mit einem Punkt begnügen.
Aufgrund des fehlenden Flutlichts wurde die Partie bereits am frühen Abend angepfiffen. Das Spiel startete mit einem Hagelschauer und ließ erahnen, welch schwere Aufgabe für den Primus anstehen sollte. So hatte Ergoldsbach auch die ersten Gelegenheiten. Matthias Schindlbecks Abschluss aus 16 Metern parierte Torhüter Thomas Huber ebenso wie seinen Kopfball nach der darauffolgenden Ecke. Die Grafen mühten sich, hatten aber vor allem beim letzten Pass Probleme und kamen so zu selten zu Abschlüssen. Lediglich Schüsse aus der Distanz von Michael Gerauer über und von Stefan Brenninger neben das Tor sorgten für ein wenig Gefahr. Ergoldsbach versuchte sein Glück fast ausschließlich über Standards und die großgewachsenen Matthias Schindlbeck und Martin Stoller. Letzterer hatte nach rund einer halben Stunde die beste Gelegenheit, als er an den Außenpfosten köpfte.
Im zweiten Durchgang agierte Neufraunhofen ein wenig zielstrebiger und sollte in der 56. Minute belohnt werden. Stefan Brenninger luchste einem Abwehrspieler die Kugel ab und bediente im Strafraum seinen Bruder Tobias, der aus zehn Metern keine Mühe hatte auf 0:1 zu stellen. Anschließend ließ der SVN die Offensive aber wieder ein wenig ruhen und Ergoldsbach kam zu einigen Eckbällen. Bei einem solchen konnte Markus Mayer mit einem halben Fallrückzieher abschließen. Keeper Huber drehte diesen aber um den Pfosten. Bei der folgenden Ecke stand dann Schiedsrichter Fabian Wagner im Mittelpunkt. Den Eckstoß verlängerte Stoller an den Pfosten und Schindlbeck drosch die Kugel über das Tor. Beim folgenden Zusammenprall zwischen Angreifer und Keeper zeigte Wagner zur Verwunderung der 170 Zuschauer auf den Elfmeterpunkt. „Das war eine klare Fehlentscheidung vom Schiedsrichter. Der Stürmer kommt eindeutig vorher zum Abschluss und unser Torhüter kann sich im Fünfer nicht in Luft auflösen“, ärgerte sich SVN-Co-Spielertrainer Daniel Treimer nach der Partie. Martin Stoller versenkte den Strafstoß in der Folge eiskalt (68.). Auf der Gegenseite blieb die Pfeife von Wagner dann aber stumm, als Michael Gerauer am Keeper vorbei war und vom Abwehrspieler zu Boden gezogen wurde. In den Schlussminuten blieb Neufraunhofen diesmal ebenso ohne Fortune, als Bernhard Dachs nur die Latte traf und Tobias Brenninger sowie Stefan Haas im entscheidenden Moment wegrutschten. Die Zehn-Minuten-Zeitstrafe in der Nachspielzeit für Johannes Aigner, der einen Konter des TSV unterband, hatte keine Auswirkungen mehr aufs Spiel.
“Wir sind heute nicht so gut ins Spiel gekommen wie zuletzt. Ergoldsbach hat sich den Punkt mit Einsatz und Willen erkämpft und vielleicht muss man dann auch mal mit so einem Unentschieden zufrieden sein“, so Treimer, der den Blick nach vorne richtet: „Das hilft jetzt nichts, Samstag geht es weiter!“
