Das Warten auf den ersten Landesliga-Sieg des SV Neufraunhofen geht weiter. Trotz Führung unterliegen die Grafen am Freitagabend beim SV Bruckmühl mit 1:2 (0:0) und stehen nach neun Spielen mit nur einem Punkt am Tabellenende der Landesliga Südost.
Zu Beginn lief Bruckmühl den SVN hoch an und versuchte schnell zu kontern. Die größte Chance für die Hausherren in der 17. Minute entstand aber durch Zufall. Ein geblockter Pass landete als Bogenlampe im Lauf von Daniel Kobl. Der Stürmer gewann zwar das 1-gegen-1 gegen SVN-Keeper Thomas Huber, traf aber nur den Pfosten. In der 25. Minute forderten die Grafen dann Elfmeter, nachdem Florian Schöne im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Die sonst sehr kleinlich pfeifende Schiedsrichterin Paulina Koch ließ aber weiterlaufen. Jetzt hatten die Grafen aber Blut geleckt und wurden stärker. Tobias Brenningers Flachschuss (37. Minute) strich knapp am Tor vorbei, den Schuss von Stefan Brenninger in der 42 .Minute konnte Bruckmühls Abwehr gerade noch blocken. Kurz vor dem Pausenpfiff konnte der SVN dann gleich zwei Patzer von Bruckmühl-Keeper Markus Stiglmeir nicht nutzen. Erst schoss er nach einem verunglückten Rückpass Stefan Brenninger an, dann ließ er den Ball nach einer Ecke fallen – beide Male blieb das ohne Folgen. Ohne Tore ging es in die Halbzeit.
Angefeuert vom eigenen Fanblock übernahmen die Grafen nach Wiederanpfiff das Kommando, ohne sich aber große Chancen zu erarbeiten. Die Führung von Stefan Brenninger fiel dann etwas glücklich. Nach einem Einwurf schlief Bruckmühls Defensive und der Stürmer nagelte den Ball aus 15 Metern ins Tor (64.). Dann rückte Schiedsrichterin Koch in den Blickpunkt: Weil sie umknickte, war das Spiel knapp zehn Minuten unterbrochen, ehe die Unparteiische nach Behandlung durch SVN-Physio Michael Senftl weitermachen konnte. Nur eine halbe Minute danach ertönte plötzlich ein Pfiff, nachdem drei Spieler im SVN-Strafraum zu Boden gegangen waren – es gab Elfmeter für Bruckmühl. Maximilian Biegel versenkte diesen trocken zum Ausgleich (74.). Nur zwei Minuten später kam Maurice Koller vor dem Strafraum an den Ball und stellte das Spiel per Distanzschuss auf den Kopf (76.). Neufraunhofen musste nun kommen, hatte aber nur noch durch Stefan Haas eine Gelegenheit. Sein Abschluss ging knapp links vorbei (79.). Stattdessen musste Huber noch einen Schlenzer von Johannes Kunze aus dem Winkel holen (82.). Nach der extrem kurzen Nachspielzeit von sechs Minuten war dann Schluss.
Daniel Treimer war hernach fassungslos. “Was soll man sagen? Wir stehen wieder mit leeren Händen da“, sagte der spielende Co-Trainer. ” Nach der Führung “hat leider die Schiedsrichterin ihre große Show abgezogen, sie hatte einfach keine Linie“. Dennoch müsse sich seine Mannschaft an die eigene Nase fassen. “Wir haben mehr und mehr den Rhythmus verloren. Die Schiedsrichterin hatte einen großen Anteil daran, aber sie hat das Spiel nicht verloren.“ Frustriert war vor allem aufgrund des immer gleichen Ablaufs der Spiele. “Ich kann es nicht mehr hören! Ob wir gut oder schlecht gespielt haben, ist egal“, sagt Treimer und bringt es auf den Punkt. “Fußball ist ein Sport, in dem es um Tore und Punkte geht. Und wir fahren wieder einmal ohne Zähler nach Hause.”